Mehr Information zur Bio-Imkerei 
Bei der ökologischen oder biologischen Landwirtschaft steht eine nachhaltige Ressourcennutzung unter Berücksichtigung des Stoff- und Naturkreislaufs im Vordergrund. Durch den Rückgriff auf natürliche Regulationsmechanismen soll der Ersatz von natürlichem durch künstliches Kapital weitgehend verhindert beziehungsweise rückgängig gemacht werden. Detaillierte Richtlinien garantieren die Verwirklichung der Grundsätze und geben Mindeststandards für die Produktion und Verarbeitung von ökologischen Erzeugnissen vor.
Da in einem Bienenstock die Insekten auf engstem Raum bei etwa 35° C zusammenleben, herrschen dort im Grunde ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten. Deshalb produzieren die Bienen Propolis welches zum Abdichten von kleinen Öffnungen, Spalten und Ritzen in erster Linie dient um, Bakterien, Pilze und andere Mikrorganismen, die in den Stock eingeschleppt werden könnten oder vorhanden sind, in ihrer Entwicklung zu hemmen oder sogar abzutöten. Hierzu werden Oberflächen, beispielsweise auch das Innere der Wabenzellen für die Brut, mit einem hauchdünnen Propolisfilm überzogen.
Bienenkrankheiten
Natürlich können (wie jedes andere Tier) auch Bienen erkranken. Auch wenn für Menschen keine Gefahr von Bienenkrankheiten ausgeht, seien an dieser Stelle die wichtigsten erwähnt.
Amerikanische Faulbrut (kurz AFB, auch Bösartige Faulbrut genannt) ist eine dem Veterinäramt anzuzeigende (anzeigepflichtige) Seuche.
Varroose (früher Varroatose) wird verursacht durch die Varroamilbe (Milben der Biene) und schädigt Biene wie auch Bienenbrut.
Nosemose (früher Nosematose) wird durch einen Parasiten hervorgerufen und zerstört die Darmwand der Bienen.
Der Kleine Beutenkäfer, ursprünglich in Afrika als Bienenschädling beheimatet, hat sich innerhalb weniger Jahre über die USA nach Kanada, Ägypten und Australien verbreitet. Er schädigt die Völker, indem er Brut, Pollen und Honig frisst und zudem das Volk und damit auch den Honig durch seinen Kot verunreinigt. Noch ist er nicht in Deutschland angekommen, Wissenschaftler gehen jedoch fest davon aus, dass er weiter verbreitet wird.
Der Bio-Imker
Der Bio-Imker bekämpft diese Krankheiten mit biologisch abbaubaren Säuren wo keine Rückstände im Honig verbleiben und die Bienen gesund überleben. Seit in Europa die von der indischen Biene stammenden Varoamilbe Einzug gehalten hat, haben die europäischen Bienen ohne Hilfe durch den Imker keine Überlebenschancen über mehrere Jahre. Wir als Bio-Imker verwenden zur Varoabekämpfung nur in der Natur und in unserer Nahrung vorkommende organische Säuren welche bei korrekter Anwendung auch keine Rückstände bilden.
Grundsätzlich kommt es darauf an wie man die Bienen behandelt. In Europa ist es üblich, dass man den Bienen für den Winter geeignetes Futter gibt damit sie problemlos überwintern können. Nicht jeder Honig ist zum Überwintern geeigent. Schlicht und ergreifend gibt es Honig mit hohem Pollenanteil der für die Bienen nicht verwertbare Inhaltstoffe beinhaltet. Über Winter ist es zu kalt dass die Bienen ausfliegen können, deshalb können sie nicht ihren Darminhalt entleeren. Futter mit viel Ballaststoffen füllt den Darm voll, die Bienen können nicht rausfliegen, und beginnen den Stock zu verschmutzen. Folge Krankheiten, Bienevolk geht zugrunde. Mit ballaststoffarmen bienengenehmen Futter kommen die Bienenvölker ohne Probleme auch durch einen strengen, lang andauernden Winter.
Die Rolle der Honigbiene
Die Honigbiene hat eine wichtige Rolle innerhalb des Ökosystems und ist verantwortlich für die Bestäubung einer Vielzahl von Pflanzen (Symbiose).
Bestäubung (Blütenbestäubung) ist die Übertragung des Pollens (des Blütenstaubs, der Pollenkörner) mit den darin befindlichen Spermazellen auf die empfänglichen weiblichen Blütenteile. Bei den Samenpflanzen (Spermatophyten) wird bei der Bestäubung Pollen auf die Narbe des Fruchtblatts abgelagert. Das auskeimende Pollenkorn entspricht einem männlichen Gametophyten, der weibliche Gametophyt befindet sich im Fruchtblatt der Blüte und wird dort von Integument und Nucellus eingehüllt.
Bestäubung als Voraussetzung zur Befruchtung
Bestäubung ist eine wichtige Voraussetzung zur Befruchtung und zur Samenbildung bei Samenpflanzen. Die zum Beispiel typisch zoophile Obstbaumblüte, Nektar, Pollen, süßer Blütenduft und auffällige Blütenblätter locken eine Honigbiene an, die die Blüten bestäuben. Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) benutzt die Innenseite des Hinterbeins mit dem Bürstchen zum Sammeln des Pollen. Erst nach der Bestäubung können weibliche und männliche Gameten zusammentreffen (Befruchtung) und die Samenbildung kann erfolgen. Den größten Teil der Bestäuber stellen zumindest in Mitteleuropa die Bienen und Hummeln (Apidae). Seltener sind die Blattschneiderbienen (Megachilidae), Sandbienen (Andrenidae) und die Schmalbienen (Halictidae) als Bestäuber tätig. Als Melittophilie wird die Anpassung von Pflanzen an die Bestäubung durch Bienen bezeichnet, die Blumen werden als Bienenblumen bezeichnet. Die Melittophilie ist eine Sonderform der Insektenbestäubung (Entomophilie).
Bio Austria zum Thema Bienensterben (24.4.2007):
Hat die Honigbiene in unserer Land(wirt)schaft noch Platz?
Beunruhigende Meldungen über rätselhaftes Bienensterben geistern derzeit durch die Medien. In Nordamerika, von Polen bis Spanien, in Ostösterreich, überall steigen die Völkerverluste dramatisch an.
Sind die Ursachen für diese aktuellen Ereignisse nicht klar, in einem sind sich Wissenschafter, Imker, Botaniker, Obstbauern und andere Experten einig: Ohne Biene wird's düster!
Kein geringerer als Albert Einstein hat sich seinerzeit darüber Gedanken gemacht: „Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben!“
Ob es nun zwei, vier oder 20 Jahre sind ist nicht des Streits würdig, unbestritten ist die herausragende ökologische Bedeutung und Wichtigkeit der Bestäuberinsekten.
Und wie bei vielen anderen umweltrelevanten Fragen liegt ein Großteil der Verantwortung direkt und indirekt bei der Landwirtschaft. „Blühende Landschaften“ ist nicht nur ein bemerkenswertes Projekt deutscher Naturschutz- und Bio-Verbände, blühende Landschaften brauchen wir für unsere Bienen, und somit, siehe Albert Einstein, auch für uns selbst!
BIO ist Ganzheitlichkeit
Biologische Landwirtschaft gründet auf ganzheitlichem Denken und ganzheitlichen Zusammenhängen. Das sind keine Schlagworte, sondern fundamentale Grundsätze. Beziehen wir diese Ganzheitlichkeit in unsere Überlegungen (teilweise unseren Ärger) mit ein, wenn wir die Auflagen des ÖPUL diskutieren, die eine Schnitthäufigkeitsreduktion auf 5 % der Betriebsflächen vorsieht. (max. zwei Schnitte). Wir brauchen blühende Landschaften!
Ich spreche hier keinen Wunsch, keine romantische Träumerei, keine „Grün- Fundi“ Fantasie aus, sondern ein Naturgesetz. Auch die Kuh braucht die Blüte zum körperlichen Wohlbefinden, weit abseits von Energie und Eiweiß. Somit die Antwort auf die Eingangsfrage: Von jedem Bio-Bauernhof sollte das eine oder andere Bienenvolk leben können. Nicht nur zum Wohle der Imker, zu unser aller Wohl. Gönnen wir den Bienen diesen Platz, auch unsere Lebensqualität wird dadurch steigen.
Weitere Infos zu diesem Artikel von Bio Austria:
Markus Danner, Berater BIO AUSTRIA Salzburg
E markus.danner@bio-austria.at
Hans Buchner, Bio-Bauer und Vorstandssprecher von Bio Austria Oberösterreich, betont die Notwenigkeit dieser Initiative:
„Die Aussetzung von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut ist ein unverantwortliches Experiment mit der Natur und damit auch den Menschen. Einmal ausgesetzt, sind gentechnisch veränderte Organismen nicht mehr rückholbar. Beim Raps gibt es beispielsweise viele verwandte Kreuzblütler in der freien Natur. Bedenkt man, dass Bienen ein Einzugsgebiet von bis zu 100 km 2 haben, ist bei der Aussetzung von gentechnisch verändertem Raps eine Auskreuzung unvermeidlich. Hier entstehen irreversible Schäden für die Natur, und die Menschen werden auf Generationen hinaus unnötigen Gefahren ausgesetzt .“
Gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut sind die Fortsetzung eines Weges der Agrarindustrie, die seit Jahrzehnten auf riesige, zerstörerische Monokulturen setzt und völlig ungeeignet für die österreichische Landwirtschaft sind“ – so Buchner.
Weitere Information zum Thema Bienenhaltung bei Bio Austria:
Franz Schrammel
Beratung Bienenhaltung
Amlos 21
A-2813 Lichtenegg
T +43(0)2643/21 69
M +43(0)676/939 19 50
E f.schrammel@tele2.at
Gefahr durch transgene Pflanzen
Honig kann durch den Pollen transgener Pflanzen verunreinigt werden. Das Verwaltungsgericht Augsburg hatte im Mai 2007 entschieden, der Betreiber eines Mais-Ackers mit transgenem Mais müsse den Mais vor der Blüte ernten, wenn die Gefahr besteht, dass in der Nähe befindliche Bienenvölker mit transgenem Maispollen verunreinigt werden. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat diese in einem Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes erfangene Entscheidung mit Beschluss vom 21.Juni 2007 wieder aufgehoben.
Transgener Mais
Transgener Mais, in der Presse auch Genmais genannt, bezeichnet gentechnisch veränderten Mais. Das Ziel der Saatzucht-Industrie ist, eine höhere Resistenz gegenüber Krankheiten oder Parasiten (z. B. dem Maiswurzelbohrer oder Maiszünsler) zu erreichen, indem entsprechende Gene in das Erbgut eingeschleust werden. Weitere wichtige Ziele sind höhere Erträge, schnellere Reife und andere wirtschaftliche Faktoren.
Wie viele Anwendungen der Gentechnologie ist auch transgener Mais umstritten. Die Kritiker berufen sich darauf, dass die Folgen solcher Manipulationen vom Menschen nicht richtig abgeschätzt werden können. Ebenso führen sie an, dass gerade die Resistenz gegen Parasiten immer mit einem Giftstoff, der aufgrund des neuen Gens von der Pflanze erzeugt wird, einhergehe, und diese Giftstoffe oft nicht bekannt seien. Diese Giftstoffe könnten sich im Boden anreichern und geschützte Insekten schädigen. Auch Bienen können von einer Schwächung des Immunsystem leiden und dadurch von Krankheiten heimgesucht werden und zugrunde gehen, wie man zur Zeit in Amerika und Großbritannien sowie auch in Deutschland gesehen hat, wo genetisch modifizierte Pflanzen erlaubt sind.
Beispiel: Bt-Mais
Der Bt-Mais ist eine Variante, in die ein Gen des Bakterium Bacillus thuringiensis eingeschleust wurde. Bacillus thuringiensis ist ein weltweit verbreitetes Bodenbakterium, das ein Gift (Bt-Toxin) produziert, das tödlich auf die Larven von Insekten der Ordnungen der Käfer, Schmetterlinge und Zweiflügler wirkt. Das Gen, das dieses Gift codiert, wurde in Mais sowie in eine Reihe weiterer Pflanzen eingebaut, um so eine Resistenz gegen Insekten wie den Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) und den westlichen Maiswurzelbohrer zu erzielen, die unabhängig vom Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln ist.
Raupe des Maiszünslers Ostrinia nubilatis, schwächt durch seine Fraßgänge die Standfestigkeit der Pflanze.Für den Menschen, als auch für Wirbeltiere hat man noch keine genaueren Resultate der Auswirkungen des Toxins und man vermutet dass es im Magen abgebaut wird. Obwohl man sicherheitsweise keine langfristigen Resultate vorliegen hat, sind mittlerweile mehr als 100 Patente auf verschiedene gentechnische Varianten des Proteins, des Bakteriums und der veränderten Pflanzen angemeldet worden.
Bt-Mais und Imkerei
Problematisch bei transgenen Maissorten ist die Gefahr der Vermischung des Genmaterials mit anderen - nicht transgenen - Maissorten, da diese dann nicht mehr als gentechnikfrei vermarktet werden können. Besonders schwierig ist es bei der Imkerei, diese Vermischung zu verhindern. Im Mai 2007 hat erstmals ein Gericht (Verwaltungsgericht Augsburg) einen Betreiber eines Ackers mit transgenem Mais (Mon 810) verpflichtet, den Mais am Blühen zu hindern - durch frühzeitige Ernte oder Abschneiden der einzelnen Blütenstände. Nur so könne verhindert werden, dass Bienenvölker in der Nähe des Maisackers auch transgene Maispollen einsammeln. Honig, der Mon-810-Pollen enthält, sei nicht als Lebensmittel zugelassen, argumentierte das Gericht.
Bt-Mais in Naturschutzgebieten
In Naturschutzgebieten, in denen die Ausbringung von Bioziden untersagt ist, kann die Naturschutzbehörde den Anbau untersagen. Ein entsprechendes Urteil erließ im Jahr 2007 das Verwaltungsgericht Frankfurt an der Oder. Danach ist der Anbau von Bt-Mais, der das insektizid wirkende Gift Bt-Toxin produziert, mit der im NSG verbotenen Ausbringung von Bioziden gleichzusetzen.
Ein weiteres großes Problem in der Imkerei ist das abnehmende Blütenangebot, d. h. Trachtquellen für Bienen sowie die Überdüngung und Anwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft. Wenn man mit der Natur arbeitet sollte man versuchen mit ihr und nicht gegen sie zu arbeiten, denn es ist wichtig, dass das Gleichgewicht von allen daran beteiligten Organismen erhalten wird, um spritzmittel und genetisch Veränderte Pflanzen zu vermeiden. Weil wir mit den Bienen in Symbiose arbeiten haben wir uns grundsätzlich dazu entschieden eine Bio-Imkerei zu führen.
Bitte lesen Sie weitere information zur Imkerei, Honigbiene, Bestäubung, Melittophilie und Varroose.
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